Am Ende seines Dramas Leben des Galilei lässt Bertolt Brecht den Studenten Andrea Sarti sagen: „Unglücklich das Land, das keine Helden hat!“ Die berühmt gewordene Antwort Galileo Galileis folgt auf dem Fuß: „Unglücklich das Land, das Helden nötig hat.“
Der Tag, da ich diese zwei Sätze bedenke, ist der sechste Tag nach dem Überfall russischer Streitkräfte auf die Ukraine. „Putins Krieg“ heißt es in weiten Teilen der Welt.
Längst leben wir in einer vielfach verflochtenen, vernetzten, verstrickten einen Welt. Da geht es nicht mehr nur um Länder, Nationen und Grenzen, es sei denn, dass man sich auf eine völkerrechtliche oder geopolitische Perspektive beschränkt. Vielleicht ist einer der größten Unterschiede zwischen Putin und Selenskyj, dass der eine den Globus im Blick hat, der andere Menschen, für die er Verantwortung trägt. Beruf und Umfeld mögen gewählt sein oder einfach prägen, beides wohl – und einiges mehr kommt dazu.
Weiterlesen Wohl dem Land das keine Helden braucht